Tipps und Tricks: So bekämpfen Sie den WLAN-Ärger zu Hause - Blick

2023-03-23 15:07:28 By : Ms. Anna lou

100 Mbit/s und mehr ist inzwischen bei vielen Internet-Abos für Zuhause schon Standard. Viele Leute haben noch eine schnellere Leitung – und trotzdem nicht überall in der Wohnung oder im Haus guten Empfang.

Das liegt vor allem daran, dass die meisten Gadgets im Haushalt wie Smartphones oder Tablets, aber zunehmend auch smarte TVs, Laptops und auch Computer mit einer drahtlosen Verbindung ans Internet geschlossen werden.

Das WLAN ist bei den meisten Haushalten das Nadelöhr. Je nachdem, wo der Anschluss ist und wo Modem und Router platziert werden müssen, ist die Empfangsqualität je nach Wohnbereich sehr unterschiedlich. Wenn man Pech hat, kann man nur in der halben Wohnung vernünftig im Internet surfen.

Darum hier die wichtigsten Tipps, wie Sie die WLAN-Qualität verbessern  und so den schnellen Internet-Anschluss auch wirklich ausnützen können.

Mit einer Smartphone-App kann man ganz einfach feststellen, wie viel Daten wirklich übers WLAN ankommen und wie weit man vom Idealzustand entfernt ist. Am besten misst man jeweils dort, wo man das WiFi auch wirklich oft braucht.

Dazu eignet sich etwa die App «Speedtest» (gratis für iPhone/Android), alternativen sind «Wi-Fi SweetSpots» fürs iPhone und «Wifi Analyzer» für Android. Hier wird die tatsächliche Geschwindigkeit gemessen. Für Android gibts auch die «Devolo WLAN Hilfe» als App, welche die Signalstärke misst und auch gleich angibt, wo die ideale Position für einen Repeater ist (siehe Tipp weiter unten).

Ambitionierte Nutzer können sich auch mit dem «Heatmapper» von Ekahau eine Karte der Wohnung erstellen. Das Profi-Tool für Laptops zeigt grafisch auf dem Grundriss, wie gut der WiFi-Empfang in jedem Bereich ist. 

Oft liefern heute die Internetanbieter ein kombiniertes Gerät mit Modem und WiFi-Router aus, das man dort einstecken muss, wo sich der Internetanschluss oder der Telefonanschluss in der Wohnung befindet. Der Router ist sozusagen das «Sendegerät» für die WLAN-Signale.

Man ist also mit der Platzierung nicht so flexibel. Trotzdem kann man den Routerstandort optimieren. Ideal ist eine leicht erhöhte Position, etwa auf einer Kommode, in einem Gestell oder auf dem Schrank. Es ist also keine gute Idee, den Router irgendwo zu verstecken.

Wichtig ist auch, dass man den Router nicht neben oder gar hinter Störquellen stellt. das können andere Gadgets sein, etwa ein Kühlschrank oder ein Fernseher, aber auch andere Möbel mit Metallteilen. Und natürlich wäre ein zentraler Standort in der Wohnung wichtig, aber darauf hat man nicht immer Einfluss.

Hat der Router bewegliche Antennen, kann es sich auch lohnen, diese in unterschiedlichen Winkeln aufzustellen und mit den Apps zu überprüfen, ob das die Empfangsqualität verbessert.

Es kann sich lohnen, ein älteres Modell zu ersetzen – oder aber auch das Billig-Modell, das von manchen Providern ausgeliefert wird. Wichtig ist, dass ein neuer Router den Standard «WLAN ac» unterstützen.

Solche Router können automatisch zwischen den zwei Frequenzen 2,4 Gigahertz und 5 Gigahertz wechseln – gerade der erste Bereich ist in den Städten oft überlastet, weil in jeder Wohnung ein Router auf dieser Frequenz sendet.

Das Fachmagazin  Chip.de hat etwa die AVM Fritz!Box 7590 für rund 220 Franken zum besten WLAN-Router gekührt. Als günstige Alternative bietet sich der Netgear R6400 für knapp 100 Franken an.

Vielleicht ist der Empfang wirklich nur in einem Zimmer schlecht oder gar nur in einer Ecke. Dann kann ein Repeater diesen Bereich überbrücken. Er funktioniert wie ein Verstärker, kann also den Empfangsbereich erweitern.

Das funktioniert allerdings nur über die Kurzstrecke befriedigend, da man ja den Repeater dort in eine Steckdose montieren muss, wo der Empfang noch einigermassen gut ist, damit er noch genug Datendurchsatz hat, die er weiterleiten kann.

Der grosse Vorteil: Repeater gibts schon ab rund 30 Franken.

Bei grösseren Wohnungen, Häusern mit mehreren Etagen oder Empfangsproblemen in der halben Wohnung braucht es ein ganz neues System fürs WLAN.

Einfach und effektiv ist das Powerline-System, das etwa von Devolo angeboten wird und ab rund 140 Franken für ein Starterset erhältlich ist. Es nutzt die Stromleitungen zur Übertragung. Man steckt also WLAN-Sender gut verteilt in Steckdosen und hat so ein Netz mit mehreren Zugangspunkten und das, ohne Kabel zu verlegen.

Andere Systeme verteilen die WiFi-Signale über ein eigenes Funknetzwerk zu verschiedenen Stationen. Sie heissen etwa Netgear Orbi, Google Wifi oder Linksys Velop. Preislich muss man mit 250 Franken und mehr rechnen.

Auch hier muss man sich mit Netzwerken nicht auskennen, die Verbindung zwischen den so genannten Mesh-Router wird automatisch geregelt und man hat ein WLAN zu Hause mit einem einheitlichen Zugang.