Alles muss raus: Gemeinde versteigert Lagerbestand

2023-03-23 15:11:08 By : Ms. Danielle Xu

Von: Thomas Brüggestraße

Bad Sassendorf - 6 500 Euro sind grob überschlägig bei der Versteigerung auf dem Bauhofgelände herausgekommen. Im Gespräch ist, mit dem Geld die Anschaffung einer Statue zu zu Ehren der früheren Hebamme Johanna Volke zu unterstützen.

So kam das Geld zusammen: Die weite Welt gab’s schon für einen Euro, das schwere Messgewand vom Pfarrer brachte immerhin fünfzehn, und ein dickes Buch mit dünnen Blättern und kleinen Lettern gab’s obendrauf. Ein großer Holzschlitten entfachte eine Bieterschlacht, ein Wäschestampfer ging dafür weg zum Schnäppchenpreis – viele dachten zunächst, der „Wasch Rasch!“ sei ein Weihrauchspender für große Anlässe. Auch die Biedermeier-Wandtoilette, ist verkauft. Schränkchen und Großtasse aus Porzellan gingen für einen Zehner in eins der Sälzerdörfer. Ein Pärchen aus Welver ersteigerte eine schöne alte Holztruhe und auch sonst noch viel Praktisches und Dekoratives fürs neue Haus, irgendjemand hat das komplette Schlafzimmer aus der Gründerzeit gegen Höchstgebot mitgenommen, und auch die angebotenen Gerätschaften für Ackerbau und Viehzucht gingen weg fast wie geschnitten Brot: „Alles weg!“, freute sich Wirtschaftsförderer Matthias Arndt am Tag danach: „Die Versteigerung im Bauhof war ein Erfolg, es war, so wie ich das wahrgenommen habe, spannend und auch lehrreich und unterhaltsam für die Leute.“ Ab 10 Uhr konnte man schauen, was im Angebot war, von 11 bis 17 Uhr lief die Versteigerung, heute um 15 Uhr müssen die letzten ersteigerten Sachen abgeholt sein.

So zwischen 150 und 200 Bieter könnten es gut und gern gewesen sein, die trotz des Regens am Samstag auf dem Bauhofgelände hinterm Thermalbad die Versteigerung verfolgten – und oft genug auch selber mitboten.

„Alles musste raus, wir brauchen Platz fürs Bauen“, erläuterte Arndt noch einmal.

Gemeinsam mit Tim-Fabian Römer pries er an, was sich im Laufe der Jahre angesammelt hatte: „Knapp 300 Teile, mal wertvoll, mal nicht – aber das liegt ohnehin im Auge des Betrachters. Das sollte alles mal für ein Heimatmuseum verwendet werden“, so Arndt weiter: „Aus der Idee ist nichts geworden.“

Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Ohne Mindestgebot und wohl auch meistens an Privatleute kamen alle Objekte unter den (gedachten) Hammer. Maren Beckheuer und Jeannette Hintz passten auf: Barzahlen war Pflicht.

Es gab „Experten“ im Publikum, die glaubten, manch schöner Schrank sei weit unter Wert rausgegangen. „Da jetzt alles zu begutachten, zu listen, und Stück für Stück gegen Mindestgebot zu versteigern, um so viel Geld wie möglich zu erzielen?“ Matthias Arndt winkte gleich ab: „Da hätten wir jemanden für einstellen müssen, das hätte viel Zeit gebraucht. Ob das unterm Strich wirklich Gewinn gebracht hätte? Ich weiß nicht...“ Arndt sah es eher sportlich: „Wir haben den Bauhof leer, viele Leute sind bestimmt glücklich – und ein Erlebnis war dieser Tag sicher ebenfalls.“ Kaffee, Kuchen und Brühwürstchen gab’s auch, damit es nicht langweilig wurde: Der Abi-Jahrgang der Ini-Gesamtschule besserte im Service die Stufen-Kasse auf. - brü